Mobility-as-a-Service: Wie Carsharing in die Zukunft einer smarten, grüneren Mobilität passt

September 30, 2025

Insights

Luxemburg hat seine Mobilität in den letzten Jahren deutlich verbessert. Mit kostenlosem öffentlichem Verkehr im ganzen Land, einem wachsenden Angebot an Radwegen und sanfter Mobilität sowie einer nationalen Strategie für nachhaltiges Reisen legt das Großherzogtum den Grundstein für Mobility-as-a-Service (MaaS).

Carsharing wird dabei zu einem entscheidenden Baustein: Es schließt Lücken, reduziert Emissionen und bietet allen mehr Flexibilität bei der Wahl ihrer Fortbewegung.

Warum Carsharing im Rahmen von MaaS in Luxemburg Sinn macht

So fügt sich Carsharing in die breitere Vision von Mobility-as-a-Service (MaaS) ein – und warum es immer relevanter wird:

1.Kosten- und Platz Effizienz

Zu den Kosten des privaten Autobesitzes gehören Wertverlust, Parken, Versicherung und Wartung. Wenn ein Auto nicht zwingend benötigt wird, ermöglicht Carsharing, viele dieser Ausgaben zu vermeiden. Außerdem gilt: Weniger Autos auf den Straßen bedeuten auch weniger Parkplätze – das schafft Platz in den Städten und reduziert den Verkehr.

2. Ökologische Wirkung
  • Weniger Autos → weniger Emissionen.
  • Carsharing fördert die Nutzung von öffentlichem Verkehr, zu Fuß gehen und Radfahren – kombiniert mit Carsharing für Fahrten, die anders schwer abgedeckt werden können.
  • Manche Carsharing-Dienste setzen auf umweltfreundlichere Fahrzeuge oder belohnen emissionsarmes Fahrverhalten.
3. Unterstützung multimodaler Mobilität

Luxemburg entwickelt ein Verkehrssystem, das Gehen, Carsharing, öffentlichen Transport, Radfahren und sanfte Mobilität miteinander verknüpft. Ein wichtiges Glied in dieser Kette ist Carsharing: für flexible Fahrten, die erste oder letzte Meile oder in Situationen, in denen andere Verkehrsmittel nicht geeignet sind.
Das Konzept sogenannter Mobilitäts Hubs – Orte, an denen verschiedene Verkehrsmittel zusammentreffen (z. B. ÖPNV-Haltestellen, Radwege oder Mitfahrstationen) – wird aktiv gefördert.

Herausforderungen & nächste Schritte

Damit Carsharing im Rahmen von MaaS in Luxemburg wirklich funktioniert, müssen einige Hürden genommen werden:

  • Stationen und Sichtbarkeit: Carsharing-Stationen müssen gut verteilt sein – insbesondere in Nachfrage starken oder verkehrsorientierten Zonen – und leicht auffindbar. Wenn Nutzer Umwege machen müssen, sinkt die Attraktivität.
  • Nahtlose Buchung & Nutzerfreundlichkeit: Apps oder Online-Plattformen sollten ermöglichen, Fahrzeuge ohne Reibungsverluste zu finden, zu reservieren, zu öffnen und zu bezahlen. Eine Integration in bestehende ÖPNV-Apps steigert den Komfort.
  • Zuverlässigkeit & Verfügbarkeit: Genügend Fahrzeuge müssen dort bereitstehen, wo und wann sie gebraucht werden. Fehlt das, greifen Menschen wieder auf Privatwagen zurück.
  • Verhaltensänderung: Selbst mit kostenlosem ÖPNV und Carsharing braucht es ein Umdenken: weg vom „Besitz für den Notfall“ hin zur „Nutzung bei Bedarf“.
  • Preise & Anreize: Die Kostenstruktur muss wettbewerbsfähig und transparent sein – ergänzt durch Anreize, die geteilte Mobilität gegenüber Privatwagen attraktiver machen.

Wohin Luxemburg steuert: PNM2035 & Mobilitäts Hubs

Der nationale Mobilitätsplan PNM2035 zeigt auf, wie Luxemburg die Mobilität in den kommenden Jahren entwickeln will. Carsharing ist dabei ein fester Bestandteil der Strategie. Zentrale Punkte im Plan, die direkt mit Carsharing verbunden sind, umfassen:

  • Reduzierung wiederkehrender Kurzstreckenfahrten mit privaten Autos (z. B. Arbeits- oder Schulwege).
  • Aufbau von Carsharing-Infrastruktur in Mobilitäts Hubs, die mehrere Angebote an einem Ort bündeln (ÖPNV/Umstieg, Carsharing, Fahrradverleih usw.) – ganz im Sinne eines „One-Stop-Shops“.
  • Landesweite Verfügbarkeit sicherstellen: Carsharing soll nicht nur in Luxemburg-Stadt, sondern auch in Gemeinden, Randzonen und ländlichen Gebieten zugänglich sein. Anbieter wie Flex haben hier bereits große Fortschritte erzielt.

Was Carsharing für smarte, grüne Mobilität leistet

All die genannten Punkte zusammengenommen zeigen, wie Carsharing zu einer nachhaltigeren Mobilität in Luxemburg beiträgt:

  • Niedrigere Pro-Kopf-Emissionen: Geteilte Fahrzeuge fördern eine effizientere Nutzung, reduzieren den Gesamtbedarf und erleichtern die Kombination mit anderen Verkehrsmitteln.
  • Weniger Verkehr und Parkdruck: Weniger Privatwagen bedeuten weniger Staus, weniger versiegelte Flächen für Parkplätze und mehr Raum für Grünflächen oder öffentliche Nutzung.
  • Mehr Flexibilität: Besonders für Gelegenheitsfahrten (Wochenendtrips, Erledigungen) brauchen Nutzer kein eigenes Auto rund um die Uhr.
  • Inklusivität & grenzüberschreitende Nutzung: Carsharing-Stationen an Verkehrsknotenpunkten oder Grenzübergängen unterstützen Pendler, die nach Luxemburg einreisen oder zwischen Gemeinden unterwegs sind.

Luxemburg bereitet den Boden für eine Mobilitätstransformation. Mit kostenlosem öffentlichem Verkehr, einem klaren Fokus auf Rad- und sanfte Mobilität und einem ehrgeizigen nationalen Plan (PNM2035) entwickelt sich Carsharing zu einem unverzichtbaren Baustein für effizientes, nachhaltiges und flexibles Reisen.

Kombiniert man:

  • klare politische Unterstützung,
  • gute Infrastruktur (Stationen, Hubs, Zugänge),
  • nutzerfreundliche Plattformen, und
  • veränderte Gewohnheiten,

… entsteht ein Mobilitäts Ökosystem, in dem Autobesitz optional statt notwendig wird – und in dem die smarte, grüne Mobilität zum Standard gehört.